Die Kinder kommen mit sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen in die Schule. Hierauf wird mit individualisierenden Aufgaben reagiert. Oftmals entsteht hier die Vorstellung einer Bearbeitung von Aufgaben, die nach Schwierigkeitsgraden abgestuft, von der Lehrerin oder dem Lehrer dem jeweiligen Kind angeboten werden. Dies wäre ein verkürzter Blick auf individualisierendes Lernen.
Vielmehr schafft der moderne Mathematikunterricht Anlässe, bei denen die Kinder in Partnerarbeit oder auch in einer Kleingruppe Probleme gemeinsam mathematisch lösen, in denen sie über das Verstehen und das Lösen von Aufgaben kommunizieren, über das Zutreffen von Vermutungen oder über mathematische Zusammenhänge argumentieren. Ausgangspunkt für diese Überlegungen kann sowohl eine Aufgabe in den Matheheften der Klasse sein, als auch ein mathematisches Thema, das die Lebenswelt der Kinder in direkter Weise berührt, wie beispielsweise das Erstellen von Diagrammen zu den Haustieren in der Klassen bzw. zu den Hobbies der Kinder. Auch die Einführung in ein Thema, wie in Klasse 2 z. B. die Erarbeitung des Zahlenraumes bis 100 bieten sich für Gruppenarbeitsprozesse an. Ergebnisse werden anschließend der Klasse an der Tafel vorgestellt. So werden frühzeitig Präsentationskompetenzen geschult.
Zudem wird im Mathematikunterricht auch Raum gegeben für besondere Begabungen in speziellen Bereichen. So haben die Kinder Gelegenheit Materialien in einer Geometrie- Ecke auszuprobieren, sich gegenseitig Herausforderungen zu stellen oder konkret formulierten Aufgaben nachzugehen.